Orgelführung für die Ältesten der Kita Hachenburg
Für die neuen Vorschulkinder der Kita St. Marien in Hachenburg beginnt das letzte Jahr der Kita-Zeit traditionell mit der so genannten "Kirchen-Woche". Da erkunden sie an mehreren Tagen die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Hachenburg, messen sie aus, vergleichen, stellen Fragen. Der Höhepunkt der Woche aber ist eine Fahrt zum Limburger Dom. Dort lernen die Kinder dann, dass Kirchen immer anders aussehen, aber dennoch viel gemeinsam haben: Altar, Tabernakel, ewiges Licht, Taufbecken, Marienecke und so weiter.
Dem diesjährigen Jahrgang reichte das aber noch nicht. Als sie gehört hatten, dass die Orgel in Marienstatt noch größer sei als die Orgel des Limburger Doms, da wollten sie diese auch einmal gern in Augenschein nehmen.
Und so fuhr die Gruppe heute noch einmal los, in die Abtei Marienstatt. Nicht alle Kinder waren dem eigenen Bekunden nach schon einmal dort gewesen. Ausgemacht war ein Treffen mit Fr. Gregor Brandt OCist, dem Organisten des Konvents. Die Kinder lernten also nicht nur etwas über die Orgel, sondern gleich auch noch einen waschechten Mönch kennen.
Alle, die Fr. Gregor kennen, wissen, dass er für sein Instrument lebt. Gerade ist er auch sehr beschäftigt, denn die Hauptorgel in Marienstatt bekommt eine "kleine Schwester", eine Chororgel, die im nördlichen Seitenschiff gerade zusammengebaut wird. Günstig für die Kinder, denn diese konnten nun die Eingeweide einer Orgel aus nächster Nähe studieren, beispielsweise den Blasebalg, der die Orgel wie eine Lunge mit Luft versorgt. Die Orgelbauer der Fa. Oppel spielten für die Kinder auf den wenigen bereits eingebauten Pfeifen sogleich das Lied "Alle meine Entchen". Anschließend machte Fr. Gregor eine Baustellenführung und zeigte, was noch alles in die Orgel eingebaut werden wird.
Dann aber ging es an die Hauptorgel und Fr. Gregor erweckte sie vom Spieltisch im Chor der Abtei zum Leben. Die Kinder staunten nicht schlecht, als Fr. Gregor einen Kuckuck genauso ertönen ließ wie einen tief grummelnden Bär. Über die Fanfare zum Einzug eines Königs, einer Prozessionshymne, eines Konzerts und eines Sturms führte er zudem den Kindern die verschiedenen Klangfarben der Orgel vor.
Anschließend verabschiedete er sich und die Kinder suchten die Gegenstände wieder auf, die jede Kirche zur Kirche machen: Altar, Tabernakel, ewiges Licht, Taufbecken, Osterkerze. Außerdem warfen sie einen Blick in die schweren Chorbücher, aus denen die Mönche das Stundengebet singen. Auch in die Abtei selbst warfen die Kinder einen Blick und begegneten dort mit P. Ignatius einem zweiten Mönch. Nach gut anderthalb Stunden ging es zurück nach Hachenburg.
Aber womöglich ist das letzte Kapitel der diesjährigen Exkursionen noch nicht geschrieben...? Man konnte fast den Eindruck haben.